Er zähmt den MND-Verbrauch und züchtet fleischfressende Blumen. Treffen Sie Tomas Báborský

Wenn man von einem Chefingenieur spricht, denken die meisten von uns an jemanden, der von Tabellen und Grafiken umgeben ist und darauf achtet, dass die Zahlen stimmen und der Verbrauch dem Plan entspricht. Im Fall von Tomáš Báborský, dem neuen Chefingenieur von MND, sieht die Realität jedoch viel bunter aus.

Vielleicht liegt das an seinem ungewöhnlichen Hobby – dem Anbau fleischfressender Pflanzen in einem selbstgebauten tropischen Gewächshaus. Tomáš versteht jedoch etwas von Energien und spricht mit einer Begeisterung darüber, die einen sofort mitreißt. Und genau diese Energie treibt ihn jetzt bei einer Aufgabe voran, die für die gesamte MND-Gruppe von entscheidender Bedeutung ist: die Einrichtung eines neuen Systems zur Überwachung und Steuerung des Energieverbrauchs, damit das Unternehmen in Zukunft erhebliche Summen einsparen kann.

Der Mann, der alle Energien unter sich hat

Die Position des Energiebeauftragten gab es bei MND zwar schon früher, aber sie war viel enger gefasst und konzentrierte sich vor allem auf Strom. Mit der Umstellung auf die Norm ISO 50001 hat sich Tomáš' Rolle jedoch erheblich erweitert. Jetzt ist er für die vollständige Überwachung des Verbrauchs aller Arten von Energie zuständig – von Strom über Gas und Wasser bis hin zu Kraftstoffen. Wie er selbst sagt, ist er halb Energieexperte und halb Energiemanager.

Seine Aufgabe besteht nicht nur darin, Zahlen zu erfassen, sondern auch Möglichkeiten für Einsparungen innerhalb der gesamten Gruppe auf industrieller Ebene zu suchen. Es geht also nicht nur um den Austausch von Glühbirnen, sondern um die systematische Suche nach Lösungen für die größten und anspruchsvollsten Technologien.

„Natürlich gehe ich von den größten Verbrauchern zu den kleinsten über. Wenn wir irgendwo Gas verbrennen müssen, prüfe ich, ob es eine Möglichkeit gibt, es aufzufangen, wie hoch die Kosten dafür wären und wie es anschließend genutzt werden könnte. Wenn wir irgendwo Öl oder Erdgas erhitzen müssen, frage ich mich, ob es nicht möglich wäre, dies mit einer Wärmepumpe anstelle von Heizkabeln zu tun. Können die derzeit im Bau befindlichen Blockheizkraftwerke besser genutzt werden?“ So beschreibt Tomáš die Fragen, auf die er eine Antwort sucht.

Und die wichtigste Frage lautet: Wie viel kann man tatsächlich einsparen?

„Ich schätze, dass es innerhalb von drei Jahren 10 bis 15 Prozent sein werden. Wir sprechen hier von Optimierung. Wenn wir größere Investitionsprojekte in Betracht ziehen, glaube ich an eine Verbrauchsreduzierung von bis zu 25 bis 35 Prozent“, sagt der Chefingenieur. Gleichzeitig betont er jedoch, dass es sich um einen langen Weg handelt. Zunächst müssen die Datenerfassungsprozesse eingerichtet, die genauen Verbrauchsquellen ermittelt, Maßnahmen vorgeschlagen, deren Rentabilität berechnet, durchgesetzt und erst dann umgesetzt werden. Und dann muss man auf neue Ergebnisse warten.

Grundvoraussetzung ist die Beschaffung hochwertiger und detaillierter Daten. Die MND-Gruppe hat einen Jahresverbrauch von 142 GWh Energie, zu dem MND, a. s., Energy Storage, Gas Storage, Drilling and Services, Gas To Power, MND Energie sowie FVE Orlová und FVE Tichá gehören. Dabei geht es nicht nur um Strom, sondern auch um Gas, das den größten Teil des Verbrauchs ausmacht, und um Kraftstoffe wie Diesel und Benzin.

Gas wird vor allem von Speichern in großen Mengen verbraucht, deren Kompressoren einen Wirkungsgrad von nur 39 Prozent haben. „Für die Zukunft stellt sich die Frage, ob es nicht möglich wäre, einen Teil der Betriebe zu elektrifizieren. Mehr als die Hälfte der Energie bleibt heute ungenutzt“, skizziert Tomáš.

MND, a. s., hat einen höheren Gasverbrauch, während MND Drilling and Services aufgrund der für Bohrungen erforderlichen Dieselaggregate überwiegend Kraftstoffe verbraucht. MND Energie hingegen nutzt vor allem Strom.

Insgesamt verbraucht die Gruppe Energie im Wert von 210 Millionen Kronen pro Jahr, sodass Einsparungen einen wirklich bedeutenden Effekt haben können.

Tomáš' Ziel ist es, die Datenerfassung vollständig zu automatisieren. Viele Prozesse werden nämlich immer noch manuell durchgeführt, was die Arbeit verlangsamt und das Risiko von Fehlern mit sich bringt. Moderne Software kann ineffiziente Betriebsabläufe oder falsch eingestellte Stromverbräuche identifizieren, die unnötig die Kosten erhöhen können, beispielsweise für reservierte Leistungsaufnahme.

„Derzeit suche ich nach einer Software, die dies überwachen kann. Künstliche Intelligenz leistet dabei kontinuierlich viel nützliche Arbeit. Aber am Ende des Prozesses muss ein Mensch stehen, der alles auswertet und entsprechend entscheidet“, fügt er hinzu.

Im Gespräch mit Tomáš wird sofort deutlich, wie sehr er sich für seine Arbeit begeistert. Er erzählt begeistert von Einsparungsmöglichkeiten und zeigt Grafiken und Tabellen, die er selbst erstellt hat. Er hat einen detaillierten Überblick über den Verbrauch verschiedener Rohstoffe, nicht nur über die Unternehmen hinweg, sondern auch über ihre einzelnen Standorte. Und genau diese Detailgenauigkeit hat ihn schon vor langer Zeit zur Energie gebracht – dank fleischfressender Pflanzen.

Tropisches Gewächshaus als Energielabor

Tomáš züchtet seit seiner Kindheit fleischfressende Pflanzen und träumte nach und nach von einem großen, ganzjährig beheizten Gewächshaus. Als er feststellte, wie energieintensiv die verfügbaren Modelle wären, beschloss er, sein eigenes Gewächshaus zu bauen. Dabei nutzte er das Wissen, das er während seines Studiums an der Fakultät für Maschinenbau der Technischen Universität Brünn erworben hatte, und nach fünf Jahren entstand ein ganzjährig beheiztes, vollautomatisches, energieeffizientes tropisches Gewächshaus, das heute Daten sammelt und ständig verbessert wird.

„Ich habe dort viel mit Energien experimentiert, mit dem Temperaturausgleich gearbeitet und darüber nachgedacht, wie man Wärme beispielsweise in Wasser speichern und dann wieder zurückgewinnen kann“, erklärt er.

Tomáš' Gewächshaus ist keine kleine Konstruktion – es misst achteinhalb Meter mal acht Meter und ist sechseinhalb Meter hoch. Darin wachsen Papayas, Bananen, Kakaobohnen und Dutzende anderer exotischer Pflanzen.

Wenn Tomáš in den Tropen Urlaub macht, befragt er die lokalen Bauern, wie man was anbaut, untersucht den Boden, die Feuchtigkeit und andere Parameter. Außerdem überträgt er seine Leidenschaft auch auf sein Umfeld – er beauftragt Bekannte, die in exotische Länder reisen, ihm Setzlinge mitzubringen, die er dann zu züchten versucht. Zuletzt war es ein Ceylon-Zimtbaum.

Sein Traum ist es, einmal ein großes Gewächshaus direkt neben seinem Haus zu haben, in dem er sich im Winter entspannen kann. „Ich mag den Winter nicht. Hier hat man den Vorteil, dass man nicht um die halbe Welt reisen muss, wenn man in die Tropen will. Man geht einfach ins Gewächshaus und hat sein eigenes Stückchen Paradies. Ich möchte dort Geräusche des Regenwaldes abspielen, denn von solcher Natur umgeben zu sein, ist für mich die größte Erholung“, sagt er.

In Zukunft möchte er im Rahmen seines eigenen Unternehmens auch schlüsselfertige Gewächshäuser bauen.

Neben seiner Arbeit bei MND und seiner Pflanzenwelt ist Tomáš auch in der kommunalen Energiewirtschaft aktiv – er war als Energiebeauftragter der Stadt Dubňany tätig und ist Mitglied der Kommission des Stadtrats für Energie und Bauwesen. Auch dort sucht er nach Einsparungsmöglichkeiten und effizienten Lösungen, die oft durch die Finanzen begrenzt sind, aber gerade deshalb hat er gelernt, kreativ vorzugehen.

Er ist auch Mitglied der Tschechoslowakischen Legionärsgemeinschaft und interessiert sich für die Militärgeschichte der Ersten Republik.

Tomáš bringt somit nicht nur Fachwissen und einen systematischen Ansatz in die MND ein, sondern auch eine große Portion persönlicher Begeisterung und Inspiration. Er ist ein Mensch, der seine Erfahrungen aus seinem tropischen Gewächshaus und seiner Arbeit für die Stadt Dubňany bis hin zu komplexen Industriebetrieben umsetzen kann. Und wenn es ihm gelingt, seine Ziele zu erreichen, wird die Energieverwaltung der gesamten Gruppe deutlich effizienter werden.

Energie ist einfach etwas, wovon Tomáš Báborský wirklich versteht – und was er zu bändigen weiß.

Martin Benes
Chefredakteur

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