AI bei MND: Von der Strategie zur Praxis
KI, künstliche Intelligenz. Zwei Wörter, die schon seit einiger Zeit nicht nur in der Welt der Technologie für Aufsehen sorgen, sondern auch zunehmend in unseren Arbeitsalltag Einzug halten. Über KI wird gesprochen, geschrieben, diskutiert – aber wie nutzen wir sie eigentlich bei MND? Und was bedeutet das für jeden von uns?
Heute geht es nicht mehr darum, ob KI unsere Arbeit beeinflussen wird, sondern wie schnell wir lernen, ihre Möglichkeiten zu nutzen. Und da die Entwicklung unglaublich schnell voranschreitet, ist es an der Zeit, praktische Erfahrungen innerhalb der gesamten Gruppe auszutauschen.
Im MND-Bericht haben wir uns bereits mehrfach mit dem Thema künstliche Intelligenz befasst. Wir haben über die Strategie, die Technologien und die Möglichkeiten geschrieben, die sie mit sich bringt. Jetzt kommen wir jedoch mit etwas Neuem – einer Serie, in der wir direkt Sie, unsere Kollegen, fragen, wie Sie KI in Ihrer Arbeit und in Ihrem Privatleben nutzen.
Wir möchten Ihnen konkrete Geschichten von Menschen aus verschiedenen Positionen – vom Betrieb bis zum Management – aus der gesamten MND-Gruppe vorstellen.
Das Ziel dieser Serie ist es nicht, technische Anleitungen oder komplexe Analysen anzubieten. Wir möchten einen Raum für den Austausch von Erfahrungen schaffen und gegenseitige Inspiration bringen. Wir möchten Ihnen zeigen, dass KI nicht nur eine Angelegenheit der IT-Abteilung oder des Top-Managements ist, sondern ein Werkzeug, das jedem von uns die Arbeit erleichtern kann – wenn wir wissen, wie man damit umgeht. Wir glauben, dass die geteilten Geschichten anderen helfen werden, neue Möglichkeiten zu entdecken, den Mut zu finden, etwas Neues auszuprobieren, und dank der Tipps von Kollegen, die bereits praktische Erfahrungen gesammelt haben, Zeit zu sparen.
Zu Beginn haben wir uns jedoch die Frage gestellt: Wo sollen wir anfangen? Die Antwort war klar: bei demjenigen, der die KI-Strategie in unserer Gruppe leitet. Deshalb haben wir den Geschäftsführer Jiří Ječmen um ein Interview gebeten. Seine Sichtweise auf KI hilft uns, den größeren Zusammenhang zu verstehen, in den wir uns als Gruppe bewegen, und zeigt uns gleichzeitig, dass KI auch in den höchsten Positionen ein praktischer Helfer und nicht nur ein strategisches Thema ist.
In den nächsten Ausgaben werden Sie dann nach und nach Kollegen aus verschiedenen Bereichen unserer Gruppe kennenlernen. Einige Geschichten werden Sie vielleicht überraschen, andere zu eigenen Experimenten inspirieren.
Wir beginnen also unsere Reise zur praktischen Nutzung von KI bei MND – und wir beginnen bei demjenigen, der diese Reise mitgestaltet. Das Interview mit Jiří Ječmen eröffnet nicht nur das Thema der persönlichen Erfahrungen, sondern auch die Grundprinzipien, auf denen unser gesamter Ansatz zur KI bei MND basieren wird.
„Ich betrachte KI als ein Werkzeug, das Menschen hilft – und sie nicht ersetzt“, sagt Jiří Ječmen
Jirko, wie sehen Sie persönlich künstliche Intelligenz und wo sehen Sie Chancen für MND?
Künstliche Intelligenz verändert die Art und Weise, wie wir arbeiten, grundlegend – ähnlich wie früher Computer oder das Internet. Und längst handelt es sich nicht mehr um eine futuristische Technologie, sondern um ein Instrument, das bereits heute aktiv genutzt wird. KI bringt uns nicht nur Effizienz. Sie entlastet die Menschen, damit sie sich auf Arbeiten mit höherer Wertschöpfung konzentrieren können – und das ist meiner Meinung nach ihre größte Chance.
Bei MND haben wir eine klare strategische Vision: die systematische und sichere Integration künstlicher Intelligenz in die Schlüsselprozesse der gesamten Gruppe. Das umfasst zwei Ebenen. Die erste ist eine allgemeine KI-Lösung für kreative und leitende Positionen, die wir bereits heute einsetzen. Die zweite sind spezialisierte Modelle für bestimmte Aktivitäten innerhalb der Gruppe. Wir haben das Ziel, alle Prozesse zu automatisieren, die automatisiert werden können – immer mit Schwerpunkt auf Datensicherheit.
Können Sie konkrete Beispiele nennen, wo KI bei MND bereits zum Einsatz kommt?
Hervorragende Beispiele finden wir im Handel und im Einzelhandel. Vor einem Jahr haben wir dem MND Report einen Artikel über den Einsatz von KI zur Verfügung gestellt, und seitdem hat sich die Situation erheblich verändert.
Im Einzelhandel setzen wir heute bereits 17 verschiedene KI-Lösungen ein. Wir nutzen sie beispielsweise für die Kommunikation mit Kunden – vom Sortieren der eingehenden Post bis hin zur Transkription und Bearbeitung von Anrufen. KI hilft uns auch bei der Berichterstattung für das Management oder bei der Vorhersage des Gasverbrauchs. Wir haben sogar eine Lösung, die automatisch Sonnenkollektoren auf Satellitenbildern sucht.
In all diesen Bereichen sehen wir klare Ergebnisse – schnellere Bearbeitung von Aufgaben, weniger Fehler, bessere Kundenerfahrung oder Zeitersparnis für die Teams. Es geht also nicht nur um Technologie, sondern um reale Auswirkungen auf unseren täglichen Betrieb.
Wichtig ist, dass wir neben allgemeinen Tools auch eine Reihe eigener Lösungen haben, die direkt auf unsere Bedürfnisse zugeschnitten sind. Wir sehen darin einen großen Mehrwert.
Wie bereitet sich MND auf den Einsatz von KI vor?
Das ist nicht nur eine Frage der Technologie. Ich bin überzeugt, dass KI längst nicht mehr nur eine Angelegenheit von IT-Experten ist – die Implementierung muss direkt vom Top-Management geleitet werden.
Deshalb habe ich Anfang Oktober alle Geschäftsführer unserer Unternehmen angesprochen und ihnen die Teilnahme am Programm „Future AI Leader Masterclass” angeboten. Es handelt sich um einen Langstreckenlauf – zehn intensive Seminare, die Führungskräfte auf die unvermeidliche und sehr nahe Zukunft mit KI vorbereiten. Ich schätze es sehr, dass meine Kollegen sich gemeinsam mit mir auf dieses Projekt eingelassen haben – und mit welcher Energie sie daran herangehen.
Für mich ist es von entscheidender Bedeutung, dass unsere Manager KI nicht nur nutzen können, sondern auch ihre Grenzen und Risiken verstehen. Die Implementierung muss daher systematisch, sicher und sinnvoll in die Prozesse eingebettet sein.
Was ist Ihrer Meinung nach die größte Herausforderung?
Die erste Herausforderung ist Sicherheit und Kontrolle. Wir müssen sicher sein, dass KI sicher und verantwortungsbewusst mit Daten umgeht. Deshalb unterscheiden wir sorgfältig, wann wir ein allgemeines Tool und wann wir eine eigene spezialisierte Lösung einsetzen.
Die zweite Herausforderung besteht darin, das richtige Maß zu finden. Nicht alles, was automatisiert werden kann, sollte sofort automatisiert werden. Wir müssen ein Gleichgewicht zwischen Effizienz und der Beibehaltung menschlicher Kontrolle finden, wo dies erforderlich ist.
Die dritte Herausforderung ist kultureller Natur: Wir müssen den Menschen helfen, AI als ein Werkzeug zu begreifen, das ihnen die Arbeit erleichtert, anstatt sie zu ersetzen. Dazu gehört auch die Entwicklung einer „AI-Denkweise“ – auch wenn dieser Begriff heute oft verwendet wird, beschreibt er genau die Veränderung in der Herangehensweise, die wir brauchen. Aus diesem Grund investieren wir organisationsweit in Weiterbildung und Entwicklung.
Welche Botschaft haben Sie für Ihre Kollegen bei MND in Bezug auf KI?
KI ist eine Chance, keine Bedrohung. So wie wir gelernt haben, mit digitalen Tools zu arbeiten, die wir heute als selbstverständlich ansehen, wird auch KI bald ein natürlicher Bestandteil jedes Arbeitstages sein. Gleichzeitig muss man verantwortungsbewusst damit umgehen – mit dem Mut, innerhalb klarer Regeln zu experimentieren.
In der nächsten Ausgabe erfahren Sie, wie unsere Kollegen aus dem Betrieb KI nutzen. Wir fragen diejenigen, die täglich damit arbeiten. Als Mehrwert gibt es auch einen Kommentar eines Experten aus den Bereichen IT und Recht.
Andere Artikel
"Batterien sind jetzt eine Chance. Wer sie schnell baut, wird sie ergreifen."
Die MND-Gruppe schließt die Vorbereitungen für ihr erstes großes Batteriespeicherprojekt BESS Břeclav mit einer Leistung von 12 MW ab. Zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme wird es sich um das größte eigenständige Batterieprojekt in der Tschechischen Republik und einen der wichtigsten Meilensteine in der neuen Energiestrategie von MND handeln. Wir haben mit Roman Kroutil, Projektmanager im Team New Business Development, darüber gesprochen, wie der Speicher funktionieren wird, warum jetzt der ideale Zeitpunkt für Investitionen in Batterien ist und wie er selbst zu diesem Bereich gekommen ist.
Er zähmt den MND-Verbrauch und züchtet fleischfressende Blumen. Treffen Sie Tomas Báborský
Wenn man von einem Chefingenieur spricht, denken die meisten von uns an jemanden, der von Tabellen und Grafiken umgeben ist und darauf achtet, dass die Zahlen stimmen und der Verbrauch dem Plan entspricht. Im Fall von Tomáš Báborský, dem neuen Chefingenieur von MND, sieht die Realität jedoch viel bunter aus.
Wir arbeiten auch, wenn Raketen über uns fliegen, sagt der technische Leiter des MND Ukraine
Die MND-Gruppe ist seit über zehn Jahren in der Ukraine tätig und trotz des Krieges gelingt es ihr nicht nur, den Betrieb aufrechtzuerhalten, sondern auch die Gasförderung schrittweise auszubauen. Die tägliche Arbeit findet jedoch unter Bedingungen statt, die sich die meisten von uns in Tschechien oder Deutschland nur schwer vorstellen können. Wir haben mit dem technischen Direktor von MND Ukraine, Volodya Stebletsky, darüber gesprochen, wie heute bei MND Ukraine gearbeitet wird, was am schwierigsten ist und was hingegen Kraft gibt, weiterzumachen.